03.11.2025 10:30 bis 03.11.2025 15:00
Die Kraft der Sonne
Die Sonne und ihre Bedeutung für die Erde
Die Sonne ist lebenswichtig für die Erde. Ohne sie wäre unser Planet dunkel, gefroren und leblos.
Sie ist ein gigantischer Ball aus heissem Plasma. Im Inneren laufen Kernfusionsprozesse ab: Zwei Atomkerne verschmelzen zu einem neuen Kern. Bei der Fusion von Wasserstoff zu Helium entsteht enorm viel Energie und je mehr Helium dazu kommt, desto heller und wärmer strahlt die Sonne. Unsere Sonne ist im Vergleich zur Erde riesig, im Vergleich zu anderen Sternen jedoch eher klein. Wäre sie hohl, könnten rund eine Million Erden in ihr Platz finden. Mit einem Gewicht von 1'989'000'000'000'000'000'000'000'000'000 kg macht sie 99,86 % der gesamten Masse unseres Sonnensystems aus. Zur Veranschaulichung nutzen wir im Unterricht eine blaue Stecknadel (Erde) und einen gelben Schaumstoffball (Sonne). Der massstabsgetreue Abstand zwischen beiden beträgt im Klassenzimmer rund zehn Meter.
Die Sonne bewegt sich um das Zentrum der Milchstrasse, während sich die Erde um die Sonne dreht. Durch Erdrotation und Neigung der Erdachse entstehen Tag und Nacht sowie die Jahreszeiten. Das Sonnenlicht benötigt 8 Minuten und 20 Sekunden, um uns zu erreichen. Ihre Wärme kann nicht direkt über diese Distanz transportiert werden – sie entsteht erst auf der Erde, wenn Licht absorbiert und in Wärme umgewandelt wird.
Nahezu alle Energieformen auf unserem Planeten haben ihren Ursprung bei der Sonne
Die Sonne liefert die Energie, die Wetter, Meeresströmungen und den Wasserkreislauf antreibt. Sie ermöglicht das Wachstum der Pflanzen durch Photosynthese, wodurch Nahrung und Sauerstoff für Tiere und Menschen entstehen. Der natürliche Treibhauseffekt hält die Temperatur der Erde in einem Bereich, der Leben erlaubt. Ohne Sonne keine Photosynthese, kein Pflanzenwachstum, keine Biomasse, kein Holz, keine Kohle, kein Erdöl und kein Erdgas. Auch Wind- und Wasserkraft existieren nur dank der Sonnenenergie. Ohne Sonneneinstrahlung gäbe es keine Verdunstung, keinen Wasserkreislauf und keine Luftbewegungen. Warme Luft steigt auf (Thermik, tiefer Luftdruck), kalte Luft sinkt ab (und erwärmt sich dabei, hoher Luftdruck). Die ungleichmässige Erwärmung verschiedener Oberflächen – etwa von Stein, Wasser oder Wald – und ihre unterschiedlichen Wärmeeigenschaften führen zu Luftströmungen, wie etwa See- und Landwind.
Was passiert auf der Erde wenn die Sonne scheint? Anhand eines Baumstamms mit Jahresringen beschäftigen wir uns mit der Phosynthese. Den Wasserkreislauf stellen wir mit einem transparenten Beutel nach. Das Wasser im Beutel verdunstet und kondensiert, sobald wir den Beutel ein paar Minuten in die Sonne stellen. Die Entstehung von Wind demonstrieren wir mit einem Teelicht und einem kleinen Flügelrad. Anschliessend übertragen wir die drei Phänomene auf ein Arbeitsblatt und ordnen die passenden Energieträger zu.
Die Kraft der Sonne ist beeindruckend
In der Schweiz beträgt die Sonneneinstrahlung mittags bei senkrechtem Sonnenstand etwa 1'000 W/m². Pro Quadratmeter liefert die Sonne jährlich etwa so viel Energie wie 100 kg Heizöl. Insgesamt ist die Energiemenge, die die Sonne auf die Erde abstrahlt, mehr als 5'000-mal grösser als der gesamte Energiebedarf der Menschheit. Es liegt also an uns, diese Energie noch besser zu nutzen.
Beispiele zur Photovoltaik
Gemeinsam erkunden wir auf Google Earth, wo bereits grosse Solaranlagen stehen und wie diese aussehen. Auf einerKarte von swisstopo erkennen wir, dass sich das Schuldach mit einem potenziellen Jahresertrag von rund CHF 17'240 „sehr gut“ für eine Photovoltaikanlage eignet. Nachdem wir die Leistung grosser Photovoltaikanlagen in Basel (Grosspeter Tower, Messe Basel, St. Jakob Park und Multiterminal 4 im Rheinhafen) mit jenen der Laufwasserkraftwerke Riehenteich und Birsfelden verglichen haben, bauen wir eine eigene kleine PV-Anwendung. Das Mini-Flugzeug, das wir konstruieren, fliegt bereits bei diffusem Licht im Kreis – also auch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Anschliessend lernen wir den Aufbau und die Funktionsweise einer Solarzelle kennen: Aus welchen Materialien sie besteht, woher die Rohstoffe stammen und wie durch Photovoltaik (altgriechisch „phōs“ = Licht und „Volt“ = Einheit für elektrische Spannung) elektrische Energie entsteht.
Experimente zur Solarthermie
Am Nachmittag findet der Unterricht im Freien statt. Zum Glück ist der Himmel fast wolkenlos, denn für die Solarthermie benötigen wir im Gegensatz zur Photovoltaik direktes Sonnenlicht. Mit Lupen und einem Parabolspiegel bündeln wir die Sonnenstrahlen, bis eine Zeitung Feuer fängt. Mit Handspiegeln ausgerüstet und als ganze Schulklasse im Kreis aufgestellt imitieren wir Europas grösstes Solarturmkraftwerk Planta Solar 20 (Andalusien) und lassen alleine mit der Kraft der Sonne in der Mitte des Kreises einen Ballon zerplatzen. Ein echtes solarthermisches Kraftwerk funktioniert ähnlich wie ein herkömmliches Dampfkraftwerk, nur dass anstelle fossiler Brennstoffe konzentrierte Sonnenstrahlung genutzt wird. An der Turmspitze entstehen so Temperaturen von über 1'000 °C. Als Wärmeträger dienen Flüssigsalze, die die Hitze speichern und den Betrieb auch nach Sonnenuntergang ermöglichen. Etwas weniger heiss werden Parabolrinnenkraftwerke. Gewölbte Spiegel bündeln das einfallende Sonnenlicht in einer Brennlinie. Wir haben einen solchen Röhrenkollektor mit Spiegel als mobilen Hotdog-Grill auf ein E-Bike montiert. Zum Abschluss gibt es für alle Teilnehmenden ein warmes Wienerli oder ein vegetarisches Würstchen im Brot. Selbstverständlich erhitzt mit Sonnenkraft.
Eine Veranstaltung von
Nomatark
Datum & Ort
3. November 2025, 10:30-15:00 (5 Lektionen)
Swiss International School Basel
Teilnehmende
17 Schülerinnen und Schüler der Klasse P6D1
Lehrperson
Katharina Heppeler
Guide
Fabian Müller
Feedback
«I loved how you kept us interessted and how we got to do those cool experiments. Thank you for coming!»
Alice, 11 Jahre
«Ich fand die Präsentation sehr gut und interaktiv.»
Lucas, 11 Jahre
«Mir haben die Experimente gefallen. Du hast alles gut erklärt und ich hoffe, dass du wieder kommst und uns auch noch die Wasser- und Windkraft erklärst.»
Junge, 11 Jahre
«Ich hatte mega Spass heute. Aber nächstes Mal könntest du ein paar extra Hotdog Brötchen mitnehmen, damit alle eines bekommen (wie ich heute). Danke!»
Ellie, 12 Jahre
«Die Idee mit dem Solar-Flugzeug war toll. Das verbrennen der Zeitung mittels Parabolspiegel fand ich super!»
Mädchen, 11 Jahre
«Mir hat gefallen, dass wir ein Solar-Flugzeug gebaut haben und das man es selber dekorieren kann. Mir gefiel nicht, dass meine Zeitung nicht gebrannt hat...»
Mir, 11 Jahre
«Es wäre besser, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten.»
Yuki, 12 Jahre
«Ich mochte es sehr, dass wir nach draussen gegangen sind und mit der Sonnenenergie experimentierten. Ich mochte es auch, dass wir gelernt haben wie die Photovoltaik funktioniert. Es hat sehr viel Spass gemacht mit vielen Materialien zu arbeiten - viel besser als mit Papier und Bleistift.»
Alex, 11 Jahre
«Mir hat es sehr gefallen und ich habe heute viel gelernt.»
Noah, 12 Jahre


Die Kraft der Sonne
17
11.4 kg
1
4.8 h
3.4 km
0.36 kWh
Berechnungsweise
Folgenden Formeln verwendet unser Veranstaltungs-Counter
Berechnung PV-Strom in kWh:
Eine Wattstunde entspricht der Energie, welche ein System (z. B. Maschine, Mensch, Glühlampe) mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt. Im Alltag gebräuchlich und verbreitet ist die Kilowattstunde (kWh), das Tausendfache der Wattstunde.
Unsere mobilen Solarkraftwerke sind mit jeweils drei PV-Modulen à 54 W ausgerüstet. Je nach Veranstaltung, Energiebedarf und Technik werden bis zu vier Solaranhänger eingesetzt. Wir zählen die Anzahl eingesetzter Solarkraftwerke und die Sonnenstunden.
Wh = Anzahl Solar-Anhänger • 150 W • Sonnenstunden
kWh = Anzahl Solar-Anhänger • 150 W • Sonnenstunden ÷ 1'000
CO₂-Äquivalente:
Bei der Verbrennung eines Liters Benzin (0.74 kg) bilden sich ca. 2.32 kg CO2 (und Wasserdampf). Dazu werden rund 10.4 kg bzw. 10‘000 Liter Luft benötigt. Bei einem Sauerstoffanteil von 21% sind dies ca. 2.2 kg Sauerstoff.
Die Treibhausgase entstehen aber nicht erst bei der Verbrennung im Motor der Fahrzeuge (Auspuff-Emissionen). Förderung, Transport, Raffinerie, Feinverteilung und Infrastrbauten wie Tankstellen oder Popeline veruraschen ebenfalls Emissionen. Die Treibhausgasemissionen der Bereitstellung von Benzin betragen rund 0.461 kg CO2 bzw. 0.76 kg CO2-eq pro Liter Benzin.
CO₂-Äquivalente (CO2-eq ) sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan oder Lachgas. Die verschiedenen Gase tragen nicht in gleichem Masse zum Treibhauseffekt bei und verbleiben über unterschiedlich lange Zeiträume in der Atmosphäre. Um die Wirkung verschiedener Treibhausgase vergleichbar zu machen, hat das Expertengremium der Vereinten Nationen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) das so genannte «Globale Erwärmungspotenzial» (Global Warming Potential) definiert. Dieser Index drückt die Erwärmungswirkung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases über einen festgelegten Zeitraum (meist 100 Jahre) im Vergleich zu derjenigen von CO2 aus. So hat z.B. Methan eine 28× grössere Klimawirkung als CO2, bleibt aber weniger lange in der Atmosphäre. Die Klimawirkung von Lachgas übersteigt die von CO2 sogar um beinahe das 300fache. Treibhausgasemissionen können in CO2-Äquivalente umgerechnet und zusammengefasst werden. CO2-Äquivalente werden mit der Abkürzung «CO2-eq» bezeichnet.
Berechnungsgrundlage eingesparte Treibhausgase:
Nomatark produziert – von der Atmung abgesehen – sowohl beim Transport als auch bei der Aufbereitung des Stroms kein Kohlenstoffdioxid. Als Reverenz für das eingespahrte CO2 nutzen wir den CO2-Ausstoss eines durchschnittlichen benzinbetriebenen Pkw addiert mit den Abgasen eines, für die Stromerzeugung handelsüblichen, benzinbetriebenen Stromaggregats minus der CO₂-Äquivalente von Photovoltaikanlagen pro kWh. Aus dem Auspuff des Generators kämen, vom CO2 abgesehen, noch Kleinstmengen (Mikrogramm) weiterer Treibhausgase wie N2O und CH4 (viel weniger als 1 Promill THGE). Diese Treibhausgase werden in unserer Berechnung nicht berücksichtigt.
Wir nutzen unsere mobilen Solarkraftwerke auch als Transportmittel für die Technik. Drei unserer Fahrradanhänger entsprechen dem Ladevolumen von einem Pkw.
Referenzwerte für Treibhausgase:
CO2-eq Benzin: 3.08 kg/L
CO2-eq Pkw: 1.9764 kg/km
CO2-eq E-Bike: 0.1527 kg/km
CO2-eq PV: 42 g/kWh
Benzinverbrauch Generator: 1.3 L/h
Formel für Treibhausgase:
CO2-eq Einsparung durch Transport in kg: Distanz in km • (Anzahl Pkw • CO2e Pkw - Anzahl E-Bike • CO2e E-Bike) = km • (Anzahl Pkw • 1.9764 - Anzahl E-Bike • 0.1527)
CO2-eq Einsparung durch PV in kg: Sonnenstunden • 1.3 • 3.08 - 42 g/kWh
Berechnung km:
Hin- und Rückweg ab unserem Atelier an der Kleinhüningerstrasse 205 in Basel-Stadt. Der Fahrtweg wird via Google Maps eruiert. Egal wie viele Fahrräder und Fahrer:innen eingesetzt werden, als Fahrtweg zählt nur die Strecke zwischen Lager und Veranstaltungsort. Zusätzliche Fahrten (Einkäufe und Personentransporte) vor und während der Veranstaltung werden nicht berücksichtigt.
Anzahl Anlässe:
Jeder Veranstaltungstag wird einzeln gezählt. Mehrtägige Events werden als mehrere Anlässe gewertet. Workshops an Schulen werden pro Klasse gezählt.
Quellen:
IPCC 2021 Sixth Assessment Report
Rolf Frischknecht, treeze Ltd.
CO2-Äquivalente PV: Ökobilanz Strom aus Photovoltaikanlagen, Factsheet v1.0, Update 2020, treeze Ltd.
Umweltbilanzierung von Verkehrsmitteln: Matthias, Tuchschmidt, Halder, Markus (Hrsg.): mobitool Grundlagebericht. Bern: Schweizerische Bundesbahnen, SBB 2010.
Benzinverbrauch Generator: Stromagregat Berlan BSTE, 4-Takt Benzin, 2'500 W











