25.08.2020 20:40 bis 05.09.2020 23:00
Filmreihe zum Thema «Boden»
Sechs Filmabende im August und September 2020 – Open Air mit dem solarbetriebenen Umweltkino NOMATARK. Schau dir gute Filme an und triff lokale «Vorbilder von heute für morgen», die schon jetzt zukunftsfähig handeln.
Moderierte Filmreihe des Stadtteilsekretariat Basel-West in Kooperation mit dem Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt, der Umweltagenda Basel und dem Verein NOMATARK.
Open Air im St. Johanns-Park und bei schlechtem Wetter im Parkcafé «Kleiner Wassermann».
Filmstart nach dem Eindunkeln. Eintritt frei. Für eine beschränkte Anzahl an Sitzgelegenheiten wird gesorgt. Eigene Sitzunterlagen und Decken gerne selber mitbringen.
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PROGRAMM
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UNSER BODEN, UNSER ERBE
MARC UHLIG | 71 MIN | D | 2019
DIENSTAG, 25. AUGUST 2020
FILMSTART NACH DEM EINDUNKELN UM CA. 20:40 UHR
BODEN: UNSERE LEBENSGRUNDLAGE
Der Film dreht sich um etwas sehr Unscheinbares, das uns jedoch alle ernährt: lebendiger Boden. Diese dünne Schicht sorgt für Lebensmittel, saubere Luft und sauberes Trinkwasser. Diese Lebensgrundlage ist in unmittelbarer Gefahr durch uns Menschen.
Der Film soll ein kollektives Bewusstsein wecken für das Erbe, das wir an die kommenden Generationen übergeben werden. Eine Wertschätzung für unseren Boden sowie dessen Bewirtschaftende ist die Voraussetzung für ein bewusstes und verantwortungsvolles Konsumverhalten.
Lokales Umweltvorbild zu Gast: David Jucker «Stadtpilze»
www.UMWELTAGENDA-BASEL.CH/VORBILDER/STADTPILZE
Lokal, nachhaltig, lecker - Pilzzucht auf Kaffeesatz im Basler Untergrund. Der Nährboden aus Kaffeesatz stammt aus lokalen Cafés, die Kunden sind wiederum Restaurationsbetriebe. Der Kreislauf zwischen Produzent und Gastronomie beginnt sich zu schliessen.
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DAS GEHEIMNIS DER BÄUME
LUC JACQUET | 78 MIN | F / D | 2013
DONNERSTAG, 27. AUGUST 2020
FILMSTART NACH DEM EINDUNKELN UM CA. 20:35 UHR
BODEN: NETZWERK & SUPERORGANISMUS
Der Film begleitet den Botaniker Francis Hall in die dichten Wälder von Frankreich, Peru und Gabun und erzählt von den höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen vernetzen sich Bäume durch das Erdreich miteinander. Sie können Nährstoffe teilen und Artgenossen vor Fressfeinden warnen.
Der Film vermittelt ein neues Verständnis vom Ökosystem Urwald. Er zeigt kuriose Allianzen und überraschende Täuschungsmanöver und veranschaulicht die chemische „Sprache“ der Pflanzen.
Lokales Umweltvorbild zu Gast: Khali Belaid «Desert Tree»
www.UMWELTAGENDA-BASEL.CH/VORBILDER/VEREIN-DESERT-TREE
Fünf Franken für eine Zimmerpflanze werden in Algerien zu einem Baum - und viele Bäume ergeben einen Wald. Einer, der vielleicht 1000 Jahre alt wird! Desert Tree verkauft Zimmerpflanzen und finanziert mit dem Erlös Aufforstungsprojekte.
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NORMAL IS OVER
RENEÉ SCHELTEMAA | 113 MIN | E / (D) | 2019
SAMSTAG, 29. AUGUST 2020
FILMSTART NACH DEM EINDUNKELN UM CA. 20:30 UHR
BODEN: EIN VOLKSWIRTSCHAFTLICHER PRODUKTIONSFAKTOR
In der Volkswirtschaftslehre gibt es drei Arten von Produktionsfaktoren, mit denen andere Güter hergestellt werden: Arbeit, Kapital und Boden.
Die preisgekrönte Dokumentation handelt von Lösungsansätzen einzelner Menschen als Antwort auf die globalen Herausforderungen des Klimawandels, des Artensterbens, der Erschöpfung wichtiger natürlicher Ressourcen, der Einkommensungleichheit und der Folgen industrieller Nahrungsmittelproduktion. Gleichzeitig untersucht der Film, wie unser Wirtschafts- und Finanzsystem all diese Fragen miteinander verbindet und mitverschuldet. Er bietet Lösungen an, die sofort umgesetzt werden können, von einfachen Verhaltensänderungen bis hin zum Überdenken der Illusion, endlos auf gleichbleibender Fläche wachsen zu können.
Lokale Umweltvorbilder zu Gast: Doris Hunziker und Anders Nättorp «Klimabewegung Basel»
www.UMWELTAGENDA-BASEL.CH/VORBILDER/KLIMASTREIK
Seit Ende Dezember 2018 folgen auch in Basel tausende junge Menschen dem Beispiel Greta Thunbergs: Sie streiken für eine wirkungsvolle Klimapolitik. Die Klimabewegung steht allen Altersklassen offen und hat das Ziel, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Klimastreiks zu unterstützen.
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THE HUMAN ELEMENT
MATTHEW TESTA | 80 MIN | E / (D) | 2018
DIENSTAG, 1. SEPTEMBER 2020
FILMSTART NACH DEM EINDUNKELN UM CA. 20:25 UHR
BODEN: LAGERSTÄTTE & CO2-SPEICHER
Der Mensch bringt Erde, Wasser, Feuer und Luft aus dem natürlichen Gleichgewicht. Die Auswirkungen des anthropogenen Treibhauseffekts sind bereits heute sichtbar. Der renommierte Naturfotograf und Geowissenschaftler James Balog hat sie dokumentiert. Er verbindet dabei die Kunst mit der Wissenschaft und spricht so die Vernunft wie auch die Sinne an.
Lokales Umweltvorbild zu Gast: Rebekka Ebneter «Ökozentrum»
www.UMWELTAGENDA-BASEL.CH/VORBILDER/ÖKOZENTRUM
Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, CO2-Reduktion: Diese Begriffe dominieren seit einiger Zeit die Schlagzeilen. Im Ökozentrum in Langenbruck befasst man sich bereits seit fast vierzig Jahren mit diesen Themen.
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DRUNTER UND DRÜBER - WIE STÄDTE NACHHALTIG WACHSEN KÖNNEN
BIRGIT ECKELT & FRIEDER KÄSMANN | DOKUREIHE à 26 MIN | D | 2020
DONNERSTAG, 3. SEPTEMBER 2020
FILMSTART NACH DEM EINDUNKELN UM CA. 20:20 UHR
BODEN: WOHNEN & BAUEN
Längst droht der begehrte Lebensraum Stadt zum Albtraum zu werden. Aber es gibt Lösungsansätze, die zeigen, wie durch Wachstum nach oben und unten urbane Räume vertikal erweitert und aufgewertet werden können. Die ARTE Dokureihe stellt richtungsweisende Projekte aus aller Welt vor. Dazu gehören einfache Aufbauten ohne einen einzigen zusätzlichen Quadratmeter Boden zu versiegeln, die Umnutzung von ausgedienten Bestandsgebäuden, die Umgestaltung von Verkehrswegen und die Wiederbelebung ganzer Stadtviertel.
Lokales Umweltvorbild zu Gast: Viola Hillmer und Remo Thalmann «Countdown 2030»
www.UMWELTAGENDA-BASEL.CH/VORBILDER/COUNTDOWN-2030
Erstellung, Betrieb und Rückbau von Gebäuden verursachen rund 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses. Gewohnte Materialien und Bauweisen müssen auf den Prüfstand gestellt werden. Das Basler Architekturkollektiv fordert ein Umdenken in der Baubranche.
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BUT BEAUTIFUL
ERWIN WAGENHOFER | 116 MIN | E / (D) | 2019
SAMSTAG, 5. SEPTEMBER 2020
FILMSTART NACH DEM EINDUNKELN UM CA. 20:15 UHR
BODEN: NICHTS EXISTIERT UNABHÄNGIG
Wir haben nicht zu wenig, sondern die falschen Konzepte! Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich? Entstanden ist ein Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, Natur und Gesellschaft, über Menschen mit unterschiedlichen Ideen aber einem grossen gemeinsamen Ziel: eine zukunftsfähige Welt.
Lokale Umweltvorbilder zu Gast: Flavia Caviezel «Times of Waste»
www.UMWELTAGENDA-BASEL.CH/VORBILDER/TIMES-OF-WASTE
Unter die Erde – aus den Augen aus dem Sinn. Mit Abfall möchte kaum jemand etwas zu tun haben. Diesem Phänomen wirkt Flavia Caviezel entgegen. Als künstlerische Forscherin realisierte sie gemeinsam mit ihrem Team die Wanderausstellung «Times of Waste – Was übrig bleibt». Damit will sie ein Bewusstsein schaffen für das, was wir hinterlassen.
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HINTERGRUNDWISSEN
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BODEN: UNSERE WICHTIGSTE LEBENSGRUNDLAGE
Die Bedeutung des Bodens und das Leben im Boden werden unterschätzt. Es hat Jahrtausende gedauert, bis der Boden gebildet wurde. In einer Handvoll gesunder Erde leben Milliarden von Bakterien. Auf einen Hektar hochgerechnet, ergibt das bis zu 15 Tonnen Biomasse. Gesunder Boden lebt, und je lebendiger die Vielfalt im Boden ist, umso besser gedeihen auch die Pflanzen, die wir essen. Durch den Import von Futtermitteln und einen zu grossen Nutztierbestand wird heute zu viel Stickstoff in die Böden eingetragen. Gleichzeitig fehlt er dort, wo die Futtermittel angebaut werden. Das Pflügen und Verdichten durch Maschinen der industriellen Landwirtschaft schadet den Bodenlebewesen und fördert die Bodenerosion, wodurch die natürlichen Nährstoffe ausgespült werden und der Boden unfruchtbar wird. Gesunder Boden ist unsere wichtigste Lebensgrundlage.
BODENBESCHAFFENHEIT: NUTZUNG UND AUFTEILUNG
Die Klima- und Biodiversitätskrise wirft uns auf die Frage zurück, wie wir mit den Ressourcen in der Erdkruste und im Erdreich umgehen. Eine wachsende Weltbevölkerung braucht mehr Wohnraum, grössere Verkehrsflächen, mehr Nahrung, grössere Mengen nachwachsender Rohstoffe und mehr Energie. Seit 1985 haben die Ackerflächen und Weiden weltweit um über 154 Mrd. ha zugenommen. Im gleichen Zeitrahmen verdreifachte sich die Fleischproduktion. Bereits heute steht die Hälfte der Erde unter dem Einfluss des Menschen. Von der weltweiten 13.4 Mrd. ha Landoberfläche sind 32 Prozent nicht oder nur sehr begrenzt nutzbar (Berge, Wüsten, Ödland, Eisschilde, etc.), zwei Prozent sind bebaut, 37 Prozent – was etwa fünf Mrd. ha entspricht – sind landwirtschaftliche Nutzflächen, wovon 71 Prozent als Weideland und 29 Prozent als Agrarfläche genutzt werden, auf welchen grösstenteils Futtermittel angepflanzt werden. Damit ist die Landwirtschaft der grösste Flächennutzer. Die Waldfläche der Erde beträgt 29 Prozent. Von den 3.9 Mrd. ha sind nur noch 36 Prozent naturbelassene Primärwälder. Die voranschreitende globale Entwaldung und die Degradierung der Wälder gehören mit 18 Prozent der globalen Emissionen zu den grössten CO2-Emissionsquellen.
Europa ist global gesehen der Kontinent, welcher am stärksten von „importiertem“ Land abhängig ist. Die durchschnittliche Flächenbelegung pro Kopf beträgt in Europa 1.3 ha, während sie in Ländern wie China oder Indien weniger als 0.4 ha beträgt.